Die Wundheilung ist ein herausfordernder und anstrengender Prozess für Deinen Körper, für den er eine Menge Energie und die richtigen Nährstoffe benötigt. Ernährst Du Dich ausgewogen, bietest Du Deinem Körper die beste Grundlage für eine schnelle Wundheilung. Aber warum genau spielt die Ernährung eigentlich eine so große Rolle bei der Heilung von Wunden? Das erfährst Du im folgenden Beitrag.

Warum ist die falsche Ernährung schlecht für die Wundheilung?

Bei der Wundheilung werden unzählige körpereigene Prozesse in Gang gesetzt, die im Zusammenspiel für das Verschließen und Abheilen der Wunde sorgen. Für diese Vorgänge benötigt der Körper viele Ressourcen, die er unter anderem aus der aufgenommenen Nahrung gewinnt.

Werden häufig nährstoffarme oder ungesunde Lebensmittel verzehrt, kann der Körper nicht jene Nährstoffe daraus gewinnen, die er für die Wundheilung benötigt. Das Ergebnis: eine langwierige Heilungsphase und im schlimmsten Fall schwerwiegende Wundheilungsstörungen. Im Umkehrschluss bedeutet das jedoch auch, dass die richtige Ernährung die Wundheilung beschleunigen kann. Die folgenden fünf Punkte sind dabei besonders wichtig.

Nr. 1: Eiweiß unterstützt den Zellaufbau

Dein Körper benötigt für die Wundheilung Proteine und deren Bestandteile, die Aminosäuren. Diese werden für den Aufbau von neuem Gewebe, insbesondere Granulations- und Bindegewebe, gebraucht, mit dem die Wunde nach und nach verschlossen wird. Nimmst Du über Deine Ernährung zu wenig Eiweiß zu Dir, so ist das Zellwachstum verlangsamt und die Gefahr für Wundinfektionen und Wundheilungsstörungen steigt.

Damit Dein Körper jederzeit auf eine mögliche Wundheilung vorbereitet ist und in Sachen Nährstoffe aus dem Vollen schöpfen kann, sollten viele Proteine auf Deinem Speiseplan stehen. Diese kannst Du in Form von Fleisch oder Fisch zu Dir nehmen oder auf eine pflanzliche Alternative wie Hülsenfrüchte oder Tofu zurückgreifen.

Wundheilung beschleunigen

Lebensmittel, die die Wundheilung verbessern können. © malakoff-klinik.de

Nr. 2: Vitamine verbessern den Stoffwechsel und stärken das Gewebe

Dass wir viel Obst und Gemüse essen sollen, damit wir genügend Vitamine zu uns nehmen, lernen wir schon von Kindesbeinen an. Die folgenden Vitamine sind als Teil einer gesunden Ernährung besonders wichtig für die Wundheilung:

  1. Vitamin A unterstützt die Zell- und Gewebeneubildung und deren Wachstum. Ohne ausreichend Vitamin A verschließt sich die Wunde langsamer.
  2. Vitamin B verbessert diverse Stoffwechselprozesse und damit auch die Wundheilung.
  3. Vitamin C hilft beim Aufbau von Bindegewebe und festigt das neu gebildete Gewebe. Außerdem bekämpft es Krankheitserreger.
  4. Vitamin E schützt und stabilisiert die Zellen, gleichzeitig ist es wichtig für das Immunsystem.
  5. Vitamin K wird für die Blutgerinnung gebraucht.

Nr. 3: Zink und Eisen stärken Haut und Kollagenfasern

Auch wenn die Spurenelemente Zink und Eisen nur in relativ geringen Mengen benötigt werden, sind sie dennoch unverzichtbar für Deinen Körper.

Vor allem Zink trägt maßgeblich zur Hautgesundheit bei. Es ist an der Zellteilung, der Zellbildung sowie dem Zellstoffwechsel beteiligt und sorgt so für eine vitale Haut und das schnelle Abheilen von Wunden. Ein Zinkmangel kann massive Wundheilungsstörungen zur Folge haben. Da Zink im Körper nicht auf Vorrat gespeichert werden kann, solltest Du darauf achten, dass Du über Deine Ernährung regelmäßig Zink zu Dir nimmst.

Daneben ist auch Eisen ein wichtiges Spurenelement, das die Wundheilung unterstützt. Es hilft bei der Vernetzung von Kollagenfasern, die nach einer Verletzung zum Verschließen der Wunde aufgebaut werden. Außerdem verbessert es den Sauerstofftransport im Blut, was ebenfalls die Wundheilung beschleunigt.

Nr. 4: Ein ausgewogener Wasserhaushalt hilft Schadstoffe auszuscheiden

Der Wasserhaushalt unseres Körpers ist ein wichtiger Punkt, wenn es um die Wundheilung geht. Denn ist der Körper dehydriert, laufen viele körperinterne Prozesse – insbesondere Stoffwechselprozesse – langsamer ab und der Körper kann die Giftstoffe weniger effektiv über den Urin ableiten.

Dein Körper verliert alleine durch Deine ganz gewöhnlichen Körperfunktionen rund zwei bis drei Liter Wasser pro Tag – je nach Körperbau, Alter, Gewicht und körperlicher Leistung. Und genau so viel Wasser solltest Du über den Tag verteilt zu Dir nehmen. Aber keine Angst, Du musst keine drei Liter Wasser trinken! Wasser befindet sich in vielen Lebensmitteln und kann zum Teil auch über die Nahrung aufgenommen werden.

Nr. 5: Kohlenhydrate liefern Energie

Wusstest Du, dass Dein Körper während der Wundheilung bis zu 20 % mehr Energie verbraucht, als gewöhnlich? Tatsächlich ist die Wundheilung ein ziemlich kräfteraubender Vorgang, bei dem Du Deinen Körper mit einer ausreichend hohen Kalorien- und Nährstoffzufuhr unterstützen solltest. Achte darauf, dass Du genügend isst, auch wenn Du Dich weniger bewegst als gewöhnlich.

Gute Energielieferanten sind Kohlenhydrate. Sie versorgen Dich schnell mit viel Energie, die Dein Körper für die Wundheilung dringend braucht. Achte hier darauf, dass Du zu „hochwertigen“, langkettigen Kohlenhydraten greifst. Diese liefern Dir länger Energie und sorgen gleichzeitig für ein anhaltendes Sättigungsgefühl.

Außerdem wichtig: Ein gesunder Lebensstil

Neben der Ernährung gibt es natürlich noch weitere Faktoren des Lebensstils, die die Wundheilung beeinflussen können. Alkohol, Nikotin und Drogen verlangsamen die Wundheilung, da diese Substanzen die Durchblutung beeinträchtigen und den gesamten Organismus belasten. Dadurch verzögert sich auch die Wundheilung eklatant.

Verzichte also so gut es geht auf diese schädlichen Substanzen und ernähre Dich gesund und abwechslungsreich. So schaffst Du die optimalen Voraussetzungen für eine gute Wundheilung.

Quellen (Auszug) & zum Weiterlesen

Charly Kahle (2013, 01.03.). Wundheilungsstörungen. meine-gesundheit.de. https://www.meine-gesundheit.de/krankheit/krankheiten/wundheilungsstoerungen

Redaktion Gesundheitsportal (2020, 27.07.). Vitamin A. gesundheit.gv.at. https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/vitamine-mineralstoffe/fettloesliche-vitamine/vitamin-a.html

Redaktion Gesundheitsportal (2020, 27.07.). Vitamin K. gesundheit.gv.at. https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/vitamine-mineralstoffe/fettloesliche-vitamine/vitamin-k.html

Redaktion Gesundheitsportal (2020, 27.07.). Zink. gesundheit.gv.at. https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/vitamine-mineralstoffe/spurenelemente/zink.html

Tobias N. Meyer (o. D.). Trink Dich fit – warum Trinken so wichtig ist. Asklepios. https://gesundleben.asklepios.com/gesund-leben/ernaehrung-fitness/wasser-trinken/

winvitalis.de (o. D.) Ernährung bei Wundheilungsstörung. Winvitalis. https://www.winvitalis.de/ernaehrung_bei/ernaehrung_wundheilungsstoerung