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Mikrobiom und Slow Aging: So kannst Du Alterungsprozesse verzögern – mit Dr. Michaela Axt-Gadermann

Mikrobiom und Slow Aging
Dein Mikrobiom hat Einfluss auf Deine körperliche Leistungsfähigkeit sowie auf Dein kognitives Altern. Wie Du es jung und frisch halten kannst, erfährst Du hier.

Ein gesundes Darmmikrobiom schützt nicht nur vor Entzündungen und oxidativem Stress, sondern hat auch einen Einfluss auf Blutdruck, Blutzucker- und Blutfettwerte. In diesem Zusammenhang spricht Dr. Axt-Gadermann, im Rahmen des Longevity Online-Kongresses, auch von dem „Mikrobiom der 100-jährigen“. Mittlerweile ist bekannt, dass unser Mikrobiom nicht nur einen Einfluss auf unsere körperliche Leistungsfähigkeit hat, sondern auch in Verbindung mit dem kognitiven Altern steht. Ebenso hat das Mikrobiom Einfluss auf die Telomerlänge, welche ein relevanter Marker für das biologische Alter ist. Zusammenfassend gibt Dr. Michaela Axt-Gadermann studienbasierte Tipps, um das Mikrobiom jung und frisch zu halten.


Wer ist Michaela Axt-Gadermann?

Dr. Michaela Axt-Gadermann ist Professorin für Gesundheitsförderung an der Hochschule Coburg. Schon vor mehr als 20 Jahren hat sie wissenschaftliche Studien zu Darmflora und Hauterkrankungen durchgeführt. Aktuell forscht sie zum Einfluss des Haut- und Darmmikrobioms auf verschiedene Bereiche der Gesundheit wie Übergewicht, Hauterkrankungen oder Stressreaktionen. Sie ist Bestsellerautorin und Mitglied im Expertenbeirat der for you eHealth GmbH.

Mikrobiom und Einfluss auf Alterungsprozesse

Unter Mikrobiom versteht man die Gesamtheit aller Bakterien, Viren & Pilze, die in Deinem Darm, auf Deiner Haut und Deinen Schleimhäuten leben. Den größten Anteil dieser Mikroorganismen machen die Darmbakterien aus (ca. 100 Billionen). Auf welche Prozesse Deines Körpers das Mikrobiom Einfluss nimmt, zeigt Dir folgende Infografik:

Aufgaben Mikrobiom

Infografik: Aufgaben des Mikrobioms

Jedoch kann auch eine Dysbiose (Ungleichgewicht der Darmflora, bei dem das Verhältnis zwischen gesundheitsfördernden und schädlichen Darmbakterien gestört ist) vorliegen. Diese steht direkt in Verbindung mit altersbedingten chronischen Erkrankungen wie:

  • Übergewicht
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Krebs
  • neurodegenerative Erkrankungen (Alzheimer, Parkinson)
  • Entzündungen
  • Rheumatische Erkrankungen

Es gibt auch sogenannte Super Ager. Das sind Menschen, welche noch im hohen Alter fit und vital sind. Studien belegen, dass diese Menschen in wichtigen Bereichen des Gehirns mehr graue Substanz (Kortex = Schicht an der Oberfläche des Gehirns bestehend aus Milliarden Neuronen) aufweisen und diese auch langsamer abbauen als andere. Das Gehirn von Super-Agern altert also sichtbar langsamer. Unter anderem wurde bestätigt, dass auch das Mikrobiom eine zentrale Rolle bei Super Agern spielt. Das sogenannte „Mikrobiom der 100-Jährigen“ zeichnet sich vor allem darin aus, dass bestimmte Bakterienarten häufiger auftreten als bei Jüngeren. Diese Mikroben sind an der Bildung von sekundären Gallensäuren im Darm beteiligt, welche wichtig für den Stoffwechsel oder die Immunabwehr sind. Die Häufigkeit der nützlichen Bakterien hängt zum einen mit den Genen zusammen, aber auch mit Deinem Lebensstil oder Deiner Ernährung.

Biologisches vs. Chronologisches Alter

Im Zusammenhang mit Longevity wird zwischen dem biologischen und chronologischen Alter unterschieden. Das chronologische Alter ist das Alter, welches auf Deinem Ausweis steht. Das biologische Alter beschreibt, wie alt Dein Körper wirklich ist, also der Zustand Deiner Organe und Vitalität. Es kann vom chronologischen Alter sowohl nach oben und im Idealfall nach unten abweichen. Idealerweise entspricht Dein chronologisches Alter dem biologischen Alter.

Merkmale niedriges biologisches Alter

Infografik: Merkmale eines niedrigen biologischen Alters

Wie in der Grafik beschrieben werden kurzkettige Fettsäuren, wie Acetat, Propionat und Butyrat, von Darmbakterien produziert. Acetat (Essigsäure) senkt den Serumcholesterin- und Triglyceridspiegel, wohingegen Propionat den Glukosespiegel senkt und eine entzündungshemmende Wirkung hat. Butyrat verbessert die Insulinempfindlichkeit und wirkt ebenfalls entzündungshemmend.

Gut zu wissen!

Menschen mit erhöhtem Glukosespiegel weisen ein beschleunigtes Altern auf. Es ist nützlich durch Bewegung, Ernährung und kurzkettige Fettsäuren (Bsp.: Buttersäure) diesen auf einem niedrigen Level zu halten.

Buttersäure verbessert auch die Insulinempfindlichkeit und wirkt damit Diabetes entgegen.


Studie – Mikrobiom und Alterung

Das Max-Planck-Institut für Altersforschung hat eine Studie an Killifischen durchgeführt. Hierbei wurde untersucht, welchen Einfluss das Wasser der jungen Fische auf ältere Fische hatte.

Die Durchführung verlief wie folgt:

Junge Killifische wurden in einem Aquarium gehalten. Nach einer gewissen Zeit wurden sie durch alte Killifische ersetzt, das Wasser wurde dabei nicht getauscht. Die älteren Fische wurden agiler und beweglicher, gewannen ihre Farbe zurück und lebten 40 % länger als Fische, die nur ihrer eigenen Darmflora oder den Darmbakterien gleichaltrigen Tiere ausgesetzt waren. Dadurch wurde die Erkenntnis gewonnen, dass das Mikrobiom der jungen Fische tatsächliche Einfluss auf die alten Fische hatte.

Mikrobiom und Telomerlänge

Als Telomere bezeichnet man die Endkappen Deiner Chromosomen. Es handelt sich dabei um Marker, die das biologische Alter festlegen. Diese Telomere können sich im Alter verkürzen, was das Risiko für Alterskrankheiten erhöht. Jedoch kannst Du durch Deinen Lebensstil die Telomerverkürzung verlangsamen oder sogar Deine Telomere wieder verlängern. Dies gelingt beispielsweise durch Sport, Schlaf und ausgewählte Nährstoffe wie Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren sowie durch sekundäre Pflanzenstoffe. Im Gegensatz dazu werden Deine Telomere durch Rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht und Stress verkürzt.

Verschiedene Studien haben ergeben, dass die Darmbakterien Lactobacillus plantarum, Lactobazillus fermentum und Lactobacillus reuteri signifikant die Telomerverkürzung verlangsamen. Eine hohe Ballaststoffaufnahme und der häufige Verzehr von Nüssen, Samen, Obst und Gemüse sorgen dafür, dass die Telomere länger sind im Vergleich zu Gleichaltrigen. Im Gegensatz dazu verkürzen sich diese bei hoher Anzahl an E. coli, Firmicutes und Streptokokken und dem häufigen Konsum von verarbeitetem Fleisch, da dadurch mehr Fäulnis- und Entzündungsbakterien im Darm entstehen.

Dr. Michaela Axt-Gadermann erklärt: „Der Darm ist wie ein Braukessel, indem jeder etwas anderes hineinfüllt. Der eine ernährt sich eiweißreich, ein anderer ballaststoffreich und jemand anderes isst viel Fast Food. Jedes Mikrobiom ist anders, je nachdem welche Bakterien Du im Darm hast, werden unterschiedliche Metaboliten (Stoffwechselprodukte) gebildet.“ Das können beispielsweise Vitamine, kurzkettige Fettsäuren, Nervenbotenstoffe und Sättigungshormone sein aber auch Stoffe, die wir nicht in hohen Maßen produzieren wollen, wie entzündungsfördernde Stoffe, Stresshormone oder Ammoniak.

Der Braukessel - Dein Mikrobiom

Infografik: Der Braukessel - Dein Mikrobiom

Mikrobiom und körperliche Leistungsfähigkeit

Studien belegen, dass etwa 20 % Deiner Leistungsfähigkeit von Deinem Mikrobiom abhängen. Je gesünder Deine Darmflora ist, desto besser ist Deine geistige und körperliche Leistungsfähigkeit. Eine Mikrobiomanalyse bei Athleten hat ergeben: Je mehr Butyratbildner im Darm vorhanden sind, desto vielfältiger das Mikrobiom, desto besser die Leistungsfähigkeit. Auch die Einnahme von Probiotika hat Einfluss auf die körperliche Leistungsfähigkeit. Der Streptococcus thermophilus und das Bifidobakterium breve verkürzen die Regenerationszeit und können nachweislich die Leistungsfähigkeit steigern. Andere Bakterien wie das Bifidobakterium lactis oder der Laktobazillus helveticus senken die Infektanfälligkeit bei Sportlern sowie auch bei älteren Menschen.

Der Einfluss des Mikrobioms auf die geistige Leistungsfähigkeit

Dein Darmmikrobiom hat einen signifikanten Einfluss auf Deine kognitiven Funktionen. Im Rahmen einer Studie wurde bei 597 Teilnehmenden, mit einem Altersdurchschnitt von 55 Jahren, eine Mikrobiomanalyse und Kognitionstests durchgeführt. Die Ergebnisse waren eindeutig. Personen mit einer höheren Vielfalt (Artenreichtum, Diversität) und mit zahlreichen Vertretern der Bakteriengattungen Barnesiella, Akkermansia und Lachnospiraceae schnitten besser ab. Wohingegen die Teilnehmer mit geringer Diversität und vielen Sutterella Bakterien schlechter abschnitten.

Wenn Du herausfinden möchtest welche Bakterien Du im Darm hast, dann probiere doch unsere Mikrobiomanalyse aus!

Je nachdem, wie Dein Ergebnis ausfällt, sind verschiedene Maßnahmen notwendig. Bei bestimmten Bakterien helfen viele Ballaststoffe, bei anderen unerwünschten Bakterien wirken Oregano, Thymian oder auch Knoblauch unterstützend.

Mikrobiom und Hautalterung

Dein Mikrobiom beeinflusst, wie schnell Deine Haut altert. In einer Studie aus Korea mit 110 Teilnehmern (41 bis 59 Jahren) wurde über 12 Wochen 1-mal täglich Nahrungsergänzung mit Laktobazillus plantarum oder ein Placebo verabreicht. In der Probiotika Gruppe konnten folgende Veränderungen festgestellt werden:

  • Verbesserung der Feuchtigkeitsversorgung der Haut
  • „Glow“ = Lichtreflexion signifikant verbessert
  • Signifikante Reduktion der Faltentiefe
  • Hautelastizität: Zunahme nach 4 Wochen um 13 %, nach 12 Wochen um 21,7 %

Die Wirkung des Laktobazillus plantarum wird auf seine starke entzündungshemmende und antioxidative (Schutz von freien Radikalen) Wirkung zurückgeführt.

Tipps, um Dein Mikrobiom jung zu halten

Dr. Michaela Axt-Gadermann betont: „Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten sich vor der Haut- und Organalterung sowie dem geistigen Altern zu schützen.“

Mikrobiom jung und leistungsfähig halten

Infografik: So hältst Du Dein Mikrobiom jung und leistungsfähig

Zu den Präbiotischen Ballaststoffen gehören beispielsweise Flohsamen, Glucomannan, resistente Stärke, Inulin und Akazienfasern.

„Das Mikrobiom ist die Grundlage für Deine Gesamtgesundheit und nur mit einem gesunden Mikrobiom kannst Du Deine Alterungsprozesse verzögern. Du hast es selbst in der Hand, was Du in Deinen Braukessel gibst und wie Du Deine Darmflora beeinflusst.“ Worauf wartest Du noch?

Quellen & zum Weiterlesen

https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Probiotika-und-Praebiotika-Darmflora-aufbauen,darmgesundheit100.html

https://www.age.mpg.de/was-ist-das-biologische-alter

https://www.swr.de/wissen/darum-sind-super-ager-im-alter-geistig-besonders-fit-110.html

https://science.orf.at/stories/3207901/

https://www.cbs.mpg.de/1774349/research_report_16224564?c=7551

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