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D-Galactose: Die süße Versuchung mit besonderen Vorteilen

Dein Körper ist ständig auf Energie angewiesen. Du benötigst sie nicht nur beim Sport, sondern auch zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen in Ruhe. Mit Makronährstoffen, also Eiweißen, Fetten und Kohlenhydraten, deckst Du Deinen Energiebedarf zuverlässig. Kohlenhydrate bestehen aus winzigen Zuckermolekülen. Experten unterscheiden hier Einfachzucker von Zweifachzucker und Mehrfachzucker – ein besonderer Zucker ist die D-Galactose. Heute erfährst Du mehr über den Energielieferanten und seine besondere Rolle im Körper.

Was ist D-Galactose?

D-Galactose

Galactose reiht sich in die Liste der Einfachzucker und damit in die kleinste sowie grundlegende Einheit der Kohlenhydrate ein. Meist triffst Du Galactose (Schleimzucker) nicht isoliert an, sondern gemeinsam mit verschiedenen Bausteinen. Das können Fette, Eiweiße oder weitere Zuckermoleküle sein. Ohne, dass Du es vielleicht weißt, nimmst Du wahrscheinlich oft Galactose auf – sie ist nämlich ein Bestandteil von Lactose, dem Hauptakteur im Milchzucker. D-Galactose ist aber nicht nur in Milchprodukten enthalten, sondern auch in Obst und Gemüse, allerdings nur in überschaubaren Mengen. Es gibt insgesamt zwei Arten von Galactose: D-Galactose ist die natürliche Form, L-Galactose wird künstlich erzeugt. Einen großen Unterschied gibt es zwischen den beiden nicht, lediglich die Atomgruppen sind spiegelverkehrt angeordnet. Das „D“ in D-Galactose gibt übrigens an, wo sich die Moleküle im Raum befinden – die Bezeichnung ist lediglich ein Synonym für Galactose.

Infografik: D-Galactose & L-Galactose

Infografik: So unterscheidet sich natürliche D-Galactose von künstlicher L-Galactose

So unterscheidet sich Galactose von Glucose

Sowohl D-Galactose als auch Glucose gehören zu den Einfachzuckern. Da sie sich chemisch sehr ähnlich sehen, sind sie so etwas wie Zuckergeschwister. Dennoch gibt es einen markanten Unterschied mit weitreichenden Folgen. Mitten in der chemischen Struktur ist eine Hydroxylgruppe bei Galactose genau spiegelverkehrt angeordnet. Das führt dazu, dass Dein Körper völlig anders mit dem Einfachzucker umgeht. Die Verarbeitung geschieht unabhängig vom Hormon Insulin, somit weicht die Wirkung von D-Galactose ebenfalls ab.

Die wichtigsten Unterschiede beider Zuckerarten im Überblick:

  • Glucose benötigt Insulin zum Zelleintritt, Galactose nicht: Glucose kann nicht einfach in die Zelle einwandern, vorher muss das vom Körper gebildete Insulin bestimmte Rezeptoren aktivieren – sie öffnen danach den Glucosetransporter. Galactose muss diesen Umweg meist nicht in Kauf nehmen, sie gelangt direkt mit dem GLUT-3 Transporter in viele Deiner Körperzellen.
  • Glucose steht direkt bereit, Galactose muss umgewandelt werden: Jetzt kommt er aber doch, der Umweg. Während Dein Organismus Glucose direkt als Energielieferanten nutzen kann, müssen die Zellen Galactose zunächst in Glucose transformieren.
  • Galactose hat einen niedrigeren glykämischen Index: Dein Blutzuckerspiegel lächelt nur müde bei der Zufuhr von Galactose – der Zucker besitzt einen glykämischen Index von 20. Anders sieht es bei der Glucose aus: Mit einem Index von 100 steigt der Blutzuckerspiegel rasch an.

Zuletzt noch eine Gemeinsamkeit: Dein Körper speichert beide Zuckerarten in der Leber und im Muskelgewebe – dafür wird Galactose aber zunächst in Glucose umgewandelt.

Zuckerarten – Dein kleiner Exkurs

Egal, um welche Zuckerart es geht, meistens sprechen wir nur von Zucker. Hier ist allerdings etwas Präzision angebracht, denn es gibt verschiedene Arten, die sich von der Struktur und Funktion unterscheiden. Selbst im Geschmack sind nicht alle gleich. Der Geschmack von Galactose ähnelt zwar dem vom Traubenzucker, die Süßkraft ist jedoch deutlich geringer – sie beträgt etwa 45 bis 60 % vom Traubenzucker. Dein Körper kann Einfachzucker (Monosaccharide) direkt aufnehmen. Beispiele für diese kleinsten Zuckermoleküle sind Traubenzucker (Glucose), Fruchtzucker (Fructose) und Galactose. Davon grenzen Experten Zweifachzucker ab. Die Bezeichnung legt es bereits nahe: Hier gehen zwei Einfachzucker eine Verbindung ein, etwa bei Saccharose (Haushaltszucker = Glukose + Fruktose), Lactose (Milchzucker = Glukose + Galactose) oder Maltose (Malzzucker = Glukose + Glukose). Bei Mehrfachzuckern bilden viele Einfachzucker lange Ketten. Unter anderem fällt darunter Stärke und Cellulose.

Zuckerart Beschreibung Beispiele Besondere Eigenschaften
Kleinste Zuckermoleküle (Monosaccharide) Glucose, Fructose, Galactose Schnell verdaulich, (meist) direkt nutzbar als Energiequelle
Zwei Einfachzucker verbunden (Disaccharide) Saccharose, Lactose, Maltose Müssen erst gespalten werden, bevor sie Energie liefern
Lange Ketten von Einfachzuckern (Polysaccharide) Stärke, Glykogen, Cellulose Energiespeicher (Stärke, Glykogen) oder Ballaststoffe (Cellulose)

Wirkung und Anwendungsgebiete von D-Galactose

Wie Du jetzt bereits weißt, besitzt D-Galactose besondere Eigenschaften. Doch wo kommt die D-Galactose-Wirkung zur Anwendung? Diabetiker nehmen Galactose beispielsweise als Ersatz für Haushaltszucker im Tee oder Kaffee, weil sie unabhängig von Insulin verwertbar ist. Da der Körper Galactose langsam in Glucose umwandelt, steigt der Blutzuckerspiegel nicht plötzlich – genau das ist für Diabetiker hilfreich, die starke Blutzuckerschwankungen vermeiden müssen. Dabei sind wir direkt beim nächsten Thema. Da starke Schwankungen im Blutzucker die Wahrscheinlichkeit für Heißhungerattacken erhöhen, kann Galactose abnehmenwillige Menschen begleiten. Kohlenhydrate sind eine entscheidende Energiequelle für Deine Muskeln. Allerdings sind auch beim Sport starke Schwankungen unbeliebt, sie können zu einem Leistungsabfall führen. Da Galactose ohne große Umwege in die Zelle gelangt und für Stabilität im Blutzucker sorgt, nehmen auch Sportler gerne Galactose ein. Vielleicht hast Du auch schon einmal von D-Galactose im Zusammenhang mit der Leistungsfähigkeit des Gehirns gehört. Wissenschaftlich gesehen ist Glucose der primäre Treibstoff fürs Gehirn, aber auch Galactose kann einen Beitrag leisten.

Gut zu wissen!
Galactose kann zu weniger Heißhunger führen, sie ist aber trotzdem ein Zucker mit Kalorien. Dein Abnehmplan geht also nur auf, wenn Deine Energiebilanz negativ ist – Galactose kann höchstens indirekt helfen, der Einfachzucker ersetzt aber keine Diät.

Welche Lebensmittel mit D-Galactose gibt es?

Galactose ist in überraschend vielen Lebensmitteln enthalten, etwa in Milchprodukten. Das liegt daran, dass Galactose ein Bestandteil von Lactose (Milchzucker) ist. D-Galactose kann auch natürlich in kleinen Mengen in einigen pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen, oft gebunden in Ballaststoffen oder Glykanen. Eine gute Quelle sind fermentierte Produkte. In ihnen findet ein spannender Prozess statt: Milchsäurebakterien bauen die Lactose mithilfe des Enzym Lactase ab, dadurch entsteht freie Galactose und Glucose.

Infografik: Lebensmittel mit D-Galactose

Infografik: Diese Lebensmittel enthalten D-Galactose

Kurz zusammengefasst

Galactose ist ein Einfachzucker, genau wie Glucose. Sie besitzt einen niedrigen glykämischen Index und lässt den Blutzuckerspiegel somit nicht stark ansteigen. Das ist gut für Diabetiker, Sportler und Menschen mit Heißhungerattacken. Galactose ist in verschiedenen Lebensmitteln, vor in allem Milchprodukten, enthalten.


Quellen & zum Weiterlesen

Zuckerarten und -sorten - Zuckerverbände. (2024, 6. Juni). Zuckerverbände. https://www.zuckerverbaende.de/zucker-und-ernaehrung/produkt-zucker/zuckerarten-und-sorten/

Kohlenhydrate und Zucker. (o. D.). https://www.lebensmittelverband.de/de/lebensmittel/inhaltsstoffe/kohlenhydrate-und-zucker

Macdermid, P. W., Stannard, S., Rankin, D., & Shillington, D. (2012). A comparative analysis between the effects of galactose and glucose supplementation on endurance performance. International journal of sport nutrition and exercise metabolism, 22(1), 24–30. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22248497/

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