Zuletzt aktualisiert am: 20.06.2025
Blasenentzündungen gehören zu den häufigsten bakteriellen Infektionen bei Frauen – sie sind nicht nur unangenehm, sondern beeinträchtigen das Wohlbefinden häufig wiederkehrend. Laut eines aktuellen Artikels von spektrum.de erkranken pro Jahr 11 % der Frauen an einer Blasenentzündung, wobei jede dritte Frau drei oder mehr Infekte innerhalb eines Jahres aufwies. Auch Männer sind von Blasenentzündungen betroffen, jedoch seltener als Frauen und vermehrt im hohen Alter. Die konventionelle Behandlung dieser Erkrankung umfasst oft den Einsatz von Antibiotika. Da die Einnahme jedoch ihre eigenen Begleiterscheinungen hat, suchen viele Betroffene nach natürlichen Alternativen, um Symptome zu lindern und proaktiv zukünftigen Infektionen vorzubeugen.
Als eine dieser natürlichen Alternativen rückte die D-Mannose in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der Forschung. Heute wird ihr nachgesagt, eine gesunde Blase und Harnwege natürlich zu unterstützen. In diesem Blogbeitrag erfährst Du, was D-Mannose ist, wie sie wirkt, was aktuelle Studien dazu sagen und für wen sie sich besonders eignet.
Außerdem möchten wir Euch von zwei Frauen berichten, sie sich im Rahmen des for you Gesundheitskongress mit ihrer ganz eigenen Geschichte zu D-Mannose an uns gewendet haben.
D-Mannose als natürliche Unterstützung bei Blasenentzündungen
Blasenentzündung - Typische Symptome
Beschwerden einer Blasenentzündung treten meist plötzlich auf und sind eine lästige und schmerzhaft Angelegenheit. Zu den häufigsten Symptomen der Blasenentzündung zählen:Beschwerden einer Blasenentzündung treten meist plötzlich auf und sind eine lästige und schmerzhaft Angelegenheit. Zu den häufigsten Symptomen der Blasenentzündung zählen:
- Brennen beim Wasserlassen
- Häufiger Harndrang, oft mit nur geringen Urinmengen
- Schmerzen im Unterbauch
- Trüber oder unangenehm riechender Urin
- In manchen Fällen: Blut im Urin (Hämaturie) oder leichtes Fieber
Treten Fieber, Flankenschmerzen oder Übelkeit auf, kann sich die Infektion bereits in Richtung Niere ausgebreitet haben – hier ist rasches ärztliches Handeln notwendig.

Infografik: Was ist eine Blasenentzündung?
Grundsätzlich lassen die Blasenentzündungs Symptome sich in 5 Kategorien unterteilen:
- Entzündung: Die Infektion führt zu einer Entzündung der Blasenwand bzw. der Schleimhäute der Harnwege und Blase. Diese Entzündung kann zu Schmerzen und Unbehagen im Unterbauch führen.
- Reizung: Die Bakterien, die die Blasenentzündung verursachen, setzen bestimmte Substanzen frei, die die Blasenwand reizen. Dies kann zu einem brennenden oder stechenden Gefühl beim Wasserlassen führen.
- Harnverhalten: Oftmals geht eine Blasenentzündung mit vermehrtem Harndrang und dem Gefühl einher, die Blase sei nicht vollständig entleert worden. Dieses ständige Gefühl des Urinierens kann ebenfalls zu Schmerzen und Unbehagen führen.
- Krämpfe: Die Entzündung und Reizung der Blasenwand können zu Muskelkrämpfen in der Blase führen, was zusätzliche Schmerzen verursachen kann.
- Ausbreitung der Infektion: In einigen Fällen kann sich eine Blasenentzündung auf die Nieren ausbreiten und eine Nierenentzündung verursachen. Dies kann zu ernsthaften Schmerzen im Rückenbereich führen.
D-Mannose - Was ist das?
D-Mannose ist ein einfacher Zucker, der natürlicherweise in bestimmten Lebensmitteln vorkommt, darunter Cranberries, Äpfel und Birnen. Sie wird als Nahrungsergänzungsmittel zur Vorbeugung und Behandlung von Blasenentzündungen eingesetzt. D-Mannose unterscheidet sich strukturell von anderen Zuckern, wird im Körper nicht metabolisiert und deshalb schnell über den Urin ausgeschieden. Dies bedeutet, sie hat keinen signifikanten Einfluss auf den Blutzuckerspiegel.
Wie wirkt D-Mannose bei Blasenentzündungen?
D-Mannose ist also ein natürlich vorkommender Einfachzucker, der größtenteils unverändert über den Urin ausgeschieden wird. Dieser Verlauf durch die Harnwege ist entscheidend für seine Wirkung bei Blasenentzündungen: D-Mannose kann sich an bestimmte Strukturen auf der Oberfläche von Bakterien – insbesondere von Escherichia coli (E. coli) – binden. Diese Bakterien nutzen sogenannte Fimbrien, um sich an der Schleimhaut der Blase festzusetzen. Wird die Anheftung durch D-Mannose blockiert, können die Bakterien nicht haften bleiben und werden einfach mit dem Urin ausgeschwemmt.
Diese Wirkung wurde in mehreren wissenschaftlichen Studien beschrieben. Die randomisierte klinische Studie von Kranjčec et al. (2014) zeigte, dass D-Mannose die Rückfallrate bei wiederkehrenden Harnwegsinfektionen signifikant senken konnte – mit vergleichbarer Wirkung wie ein Antibiotikum, jedoch mit weniger Nebenwirkungen. Auch die systematische Übersichtsarbeit von Lenger et al. (2020) kam zu dem Ergebnis, dass D-Mannose durch die Blockade der bakteriellen Anhaftung eine vorbeugende Wirkung entfalten kann. In einer weiteren Analyse von Porru et al. (2020) wurde festgestellt, dass sich die Einnahme von D-Mannose positiv auf die Zeit bis zum Wiederauftreten einer Infektion auswirkt.
Dabei ist wichtig zu verstehen: D-Mannose tötet keine Bakterien ab. Sie wirkt nicht antibiotisch, sondern rein mechanisch – durch das Verhindern des Anhaftens. Deshalb wird sie vor allem zur Vorbeugung wiederkehrender Infektionen diskutiert, weniger in der akuten Therapie.
Wissenschaftlicher Forschungsstand zu D-Mannose:
In den letzten Jahren wurde D-Mannose in mehreren klinischen Studien und Übersichtsarbeiten untersucht – vor allem im Zusammenhang mit der Prävention von wiederkehrenden Harnwegsinfektionen, wie Blasenentzündungen. Die Studienlage ist vielversprechend, aber nicht einheitlich. Während einige Arbeiten positive Effekte bestätigen, bleiben andere zurückhaltend in ihrer Bewertung. Wir haben vier viel zitierte Studien näher für Dich beleuchtet:
(1) Kranjčec et al. (2014): Probanden, die D-Mannose einnahmen hatten während der prophylaktischen Therapie ein signifikant geringeres Risiko einer wiederkehrenden Harnwegsinfektion zu erkranken, verglichenmit Probanden ohne Prophylaxe. Gleichzeitig zeigte sich ein deutlich geringeres Risiko für Nebenwirkungen, als bei einer weiteren Kontrollgruppe mit Nitrofurantoin-Einnahme. Quelle: World Journal of Urology (zur Studie)
(2) Lenger et al. (2020): D-Mannose reduzierte die Rückfallrate bei wiederkehrenden HWI signifikant und zeigte gute Verträglichkeit. Quelle: American Journal of Obstreticsc Gynecology (zur Studie)
(3) Kyriakides et al. (2020): D-Mannose verlängerte die Zeit bis zum Wiederauftreten einer Infektion und erhöhte die Lebensqualität. Quelle: European Urology Focus (zur Studie)
(4) NIHR Review (2024): Kein signifikanter Unterschied bei vermuteten HWI im Vergleich zur Placebo-Gruppe. Quelle: NIHR (zur Studie)
Fazit der Studienlage zu D-Mannose
Die Wirkung von D-Mannose in der Prävention wiederkehrender Blasenentzündungen wird in mehreren Studien als positiv beschrieben, insbesondere in Bezug auf die Verträglichkeit. Allerdings betonen Fachgesellschaften, dass weitere qualitativ Studien notwendig sind, um die Evidenzlage zu festigen.
Für wen eignet sich D-Mannose – und wann nicht?
D-Mannose wird vor allem zur Vorbeugung wiederkehrender Blasenentzündungen eingesetzt – insbesondere bei Frauen, die mehrmals pro Jahr an Harnwegsinfekten leiden, kann D-Mannose eine natürliche Unterstützung zur Prophylaxe sein. Studien wie die von Kranjčec et al. und Porru et al. weisen darauf hin, dass D-Mannose in diesen Fällen helfen kann, die Rückfallrate zu senken und die Zeit bis zur nächsten Infektion zu verlängern.
Geeignet ist D-Mannose insbesondere für:
- Personen mit wiederkehrenden Harnwegsinfekten (≥ 3 pro Jahr)
- Personen, die eine nicht-antibiotische Präventionsstrategie suchen
- Personen, die auf Antibiotika empfindlich reagieren oder sie vermeiden möchten
- die langfristige Anwendung, z. B. über mehrere Wochen zur Stabilisierung der Blasenschleimhaut und dem prophylaktischen Einsatz
Nicht geeignet ist D-Mannose:
- als alleinige Therapie bei akuten, starken Blasenentzündungen mit Fieber oder Flankenschmerzen
- bei bekannter Fructoseintoleranz oder seltenen Stoffwechselerkrankungen
- bei Kindern, Schwangeren oder Stillenden – hier fehlen wissenschaftlich belastbare Studien
Wichtig: Auch, wenn D-Mannose gut verträglich ist, ersetzt sie nicht die medizinische Diagnose oder Therapie. Bei ersten Anzeichen einer Harnwegsinfektion sollte eine medizinische Abklärung erfolgen.
D-Mannose Dosierung und Anwenung
D-Mannose wird am häufigsten als Pulver und in Kapsel-Form angeboten. Als Einnahmezeitpunkt eignet sich entweder etwa eine Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit. Entscheidend für die Wirksamkeit ist die Verweildauer in der Blase: Damit die D-Mannose ausreichend Zeit hat, potenzielle Bakterien zu binden, sollte sie mindestens 60 Minuten im Harntrakt verbleiben. Um in dieser Zeit keinen Harndrang auszulösen, empfiehlt es sich, D-Mannose nicht mit zu viel Flüssigkeit einzunehmen. Wer eine einfache und genau dosierbare Alternative sucht, kann ganz unkompliziert zu D-Mannose in Kapselform greifen.

Je nach Ziel der Anwendung – ob zur Vorbeugung oder als begleitende Maßnahme bei einer akuten Blasenentzündung – variiert auch die Dosierung. In der Prophylaxe wird häufig eine Tagesdosis von 2 Gramm empfohlen. Bei einer bestehenden Infektion kann die Einnahme auf bis zu drei Portionen à 2 Gramm pro Tag erhöht werden, idealerweise über einen Zeitraum von maximal fünf Tagen.
Wichtig ist in jedem Fall, die Einnahme individuell mit einem Heilpraktiker oder anderem medizinischem Fachpersonal abzustimmen. Dies kann dabei helfen, die für Dich passende Anwendung zu finden – ob vorbeugend oder im Akutfall.
D-Mannose Erfahrungen
Besondere Beachtung in der Wirksamkeit von D-Mannose findet die Studie von Kranjčec et al. Zur Erinnerung: Diese zeigte, dass D-Mannose bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten vorbeugen kann – jedoch mit deutlich weniger Nebenwirkungen als ein Antibiotikum. Während des letzten for you Online-Kongress wurden wir auf die Geschichten zweier Frauen aufmerksam, welche die Wirkung von D-Mannose so beschreiben:
Erfahrungsbericht Lena W.: D-Mannose – Meine Lösung für wiederkehrende Blasenentzündungen
Erfahrungsbericht von Karin B.: D-Mannose als präventive Hilfe für meine Tochter
Blasenentzündungen – Weiterführende Informationen
Blasenentzündungen - Wer ist besonders häufig betroffen?
Frauen erkranken wesentlich häufiger an Blasenentzündungen als Männer – das Risiko liegt bei ihnen rund 50-mal höher. Das liegt an der kürzeren Harnröhre und der Nähe zum Darm, wodurch Bakterien leichter in die Blase gelangen. Etwa jede zweite Frau hat im Laufe ihres Lebens mindestens eine Blasenentzündung, viele sogar wiederholt.
Weitere Risikogruppen sind:
- Schwangere
- Frauen in den Wechseljahren (aufgrund hormoneller Veränderungen)
- Menschen mit geschwächtem Immunsystem
- Männer mit vergrößerter Prostata (ab 50+)
- Patienten mit Blasenkatheter oder bestimmten Vorerkrankungen
Blasenentzündung - Ursachen und Auslöser
In den meisten Fällen sind bakterielle Infektionen der Auslöser. Weitere begünstigende Faktoren sind:
- Unterkühlung (z. B. durch nasse Badekleidung oder kalte Sitzflächen)
- Geschlechtsverkehr („Honeymoon-Zystitis“)
- Schlechte Intimhygiene oder übermäßige Intimreinigung
- Hormonmangel (v. a. in der Menopause)
- Restharnbildung (z. B. durch Prostatavergrößerung)
Warum kann medizinischer Rat wichtig sein?
Auch wenn eine unkomplizierte Blasenentzündung bei gesunden Erwachsenen oft von selbst ausheilt, ist eine medizinische Abklärung sinnvoll – insbesondere bei:
- wiederkehrenden Infektionen
- starken Schmerzen oder Fieber
- Schwangerschaft
- Kindern oder älteren Menschen
Unbehandelt kann sich die Infektion auf die Nieren ausweiten und eine Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) verursachen – eine ernste Erkrankung, die mit hohem Fieber und Krankenhausaufenthalt einhergehen kann.
Gesund werden nach der Blasenentzündung
Die Therapie einer Blasenentzündung hängt von der Schwere und dem Verlauf ab. So unterscheiden sich die häufig empfohlenen Maßnahmen von Fall zu Fall.
- Bei leichten Fällen helfen oft Hausmittel, viel Flüssigkeit, Wärme und Ruhe
- Bei Bedarf kann ein antibiotisches Medikament verordnet werden
- Zur Nachsorge eignet sich oft die Einnahme von D-Mannose oder pflanzlichen Präparaten zur Unterstützung der Blasengesundheit
- Wichtig ist außerdem: viel trinken (mind. 2 Liter Wasser oder ungesüßter Tee), regelmäßig zur Toilette gehen und auf wärmende Kleidung achten
Für viele Betroffene ist es hilfreich, langfristige Strategien zur Vorbeugung zu entwickeln – etwa mit D-Mannose, angepasster Intimpflege oder ärztlicher Begleitung.
Die meistgestellten Fragen zum Thema
Quellen & zum Weiterlesen
Bock, C. (2023, 31. März). Ständig Blasenentzündung: Wenn Harnwegsinfekte immer wiederkommen. Spektrum der Wissenschaft. https://www.spektrum.de/news/staendig-blasenentzuendung-wenn-harnwegsinfekte-immer-wiederkommen/2125227/
Kranjčec, B., et al. (2014). Effectiveness of D-mannose in preventing recurrent urinary tract infections in women: A randomized controlled trial. World Journal of Urology, 32(1), 211–215. https://doi.org/10.1007/s00345-013-1091-6
Kyriakides, R., Jones, P., & Somani, B. K. (2020). Role of D-Mannose in the prevention of recurrent urinary tract infections: Evidence from a systematic review of the literature. European Urology Focus, 6(5), 924–929. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S2405456920302637
Lenger, S. M., et al. (2020). D-mannose as a prophylactic treatment for recurrent urinary tract infections: A randomized controlled trial. American Journal of Obstetrics and Gynecology, 223(2), 223-230. https://doi.org/10.1016/j.ajog.2020.03.027
Lilja, T. (2020). Reizblase/ständiger Harndrang. https://www.strunz.com/forum/gesundheit/reizblasestaendiger-harndrang?p=1&limit=10&sort=desc#forum-post-reply-70743
NIHR. (2024). D-mannose does not prevent urinary tract infections (UTIs). National Institute for Health and Care Research. https://evidence.nihr.ac.uk/alert/d-mannose-does-not-prevent-urinary-tract-infections-utis/
Porru, D., et al. (2014). Oral D-mannose in recurrent urinary tract infections in women: A pilot study. Journal of Clinical Urology, 7(2), 104–109. https://doi.org/10.1177/2051415814540362
Palleschi, G., et al. (2017). Prospective study to compare antibiosis versus the association of N-acetylcysteine, D-mannose, and Morinda citrifolia fruit extract in preventing urinary tract infections in patients submitted to urodynamic investigation. Archivio Italiano di
Urologia e Andrologia, 89(2), 129-134. https://doi.org/10.4081/aiua.2017.2.129
Schaeffer, A. J., Chmiel, J. S., Duncan, J. L., & Falkowski, W. S. (1984). Mannose-sensitive adherence of Escherichia coli to epithelial cells from women with recurrent urinary tract infections. Journal of Urology, 131(5), 906–910. https://doi.org/10.1016/S0022-5347(17)49434-7
Süddeutsche Zeitung. (2025). D-Mannose: Wirkung, Anwendung, Dosierung. https://www.sueddeutsche.de/supplements/d-mannose