Histamin spielt eine zentrale Rolle in vielen Prozessen unseres Körpers – von der Verdauung über die Gedächtnisleistung bis hin zu Immunreaktionen. In manchen Fällen kann ein zu hoher Histaminspiegel jedoch Beschwerden verursachen. In diesem Artikel erfährst Du, was Histamin genau ist, wie es im Körper wirkt und wie Du Deine Verträglichkeit testen und unterstützen kannst.
Was macht Histamin im Körper?
Histamin spielt eine bedeutende Rolle und übernimmt viele wichtige Funktionen, die uns täglich beeinflussen – oft ohne, dass wir es merken. Einige dieser Aufgaben sind:
- Verdauung: Histamin hilft dem Magen, Säure zu produzieren. Ohne Histamin würde der Verdauungsprozess langsamer und weniger effektiv verlaufen.
- Wachsamkeit und Stimmung: Für das Gehirn wirkt Histamin wie ein kleiner Wecker. Es reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus und sorgt dafür, dass wir konzentriert bleiben.
- Immunreaktionen: Histamin wird freigesetzt, wenn der Körper auf etwas reagiert, das er als „fremd“ oder „gefährlich“ einstuft. Diese Reaktion führt oft zu typischen Allergiesymptomen wie Juckreiz, Hautrötungen oder Schwellungen.
Trotz seiner wichtigen Funktionen kann Histamin in zu hohen Mengen zu Beschwerden führen. Dies wird als Histaminose oder Histaminintoleranz bezeichnet.
Was ist eine Histaminunverträglichkeit?
Histamin kann aus verschiedenen Gründen zu Unwohlsein und allergieähnlichen Symptomen führen. Wenn in unserem Organismus mehr Histamin vorhanden ist, als für die wichtigen Körperfunktionen benötigt wird, spricht man von einer Histaminose. Diese kann durch vier verschiedene Auslöser hervorgerufen werden:
- Histamin-Zufuhr: Fisch, Käse, Wein sowie bestimmte Obst- und Gemüsesorten zählen zu den histaminreichen Lebensmitteln. Stehen einige dieser Nahrungsmittel häufig auf Deinem Speiseplan, können die Histamin Werte in Deinem Körper ansteigen.
- Histamin-Freisetzung: Verschiedene Auslöser wie Stress, Hormone, aber auch die Einnahme von Arzneimitteln oder der Konsum von Zusatzstoffen (beispielsweise in hochverarbeiteten Lebensmitteln) können bewirken, dass Histamin freigesetzt wird.
- Mikrobielle Histamin-Produktion: Darmbakterien wie Enterobacter, Klebsiella oder Pseudomonas können Histamin bilden. Ein Ungleichgewicht im Darm-Mikrobiom, bei dem solche Histamin-bildenden Bakterien dominieren, kann die Histaminmenge im Stuhl erhöhen.
- Mangelnder Histamin-Abbau: Manchmal ist der Körper nicht dazu in der Lage, Histamin in ausreichendem Maße abzubauen. Dem können sowohl genetische Ursachen als auch ein Mangel an Enzymen sowie eine gestörte Darmschleimhaut zugrunde liegen.
Um herauszufinden, ob eine Histaminose die Ursache für Beschwerden ist, empfiehlt sich unser Histamin Test. So lässt sich einfach und unkompliziert von zu Hause feststellen, ob Deine Histamin Werte erhöht sind.
Wann spricht man von einer Histaminintoleranz?
Histamin wird im Regelfall entweder von dem Enzym Diaminoxidase (DAO) oder dem Enzym Histamin-N-Methyltransferase (HNMT) abgebaut. So wird sichergestellt, dass nur die Menge an Histamin im Organismus verbleibt, die wir auch wirklich benötigen. Wenn dieser Abbau gestört ist, spricht man von einer Histaminintoleranz. Ursache können beispielsweise eine Hemmung der oben genannten Enzyme oder deren Mangel sein.
In Deutschland sind mehr als zwei Millionen Menschen von einer Histaminintoleranz betroffen. Typische Symptome wie zum Beispiel Rötungen treten meist nach dem Verzehr von histaminreichen Lebensmitteln wie Rotwein, Fisch oder Fertiggerichten auf.
Expertenstimme von Heilpraktikerin Judith Nordgauer
Bei diffusen Beschwerden wie Kopfschmerzen, verstopfter Nase oder Hautrötungen – insbesondere nach dem Essen – haben wir es sehr oft nicht mit tatsächlichen Allergien zu tun, sondern schlicht mit einem Überschuss an Histamin. Dies zu testen, bringt in den meisten Fällen eine schnelle Lösung!
Wie kann eine geeignete Ernährung die Histaminverträglichkeit unterstützen?
Wer regelmäßig histaminreiche Lebensmittel isst oder häufig auf Fertiggerichte zurückgreift, kann eine Histaminintoleranz oder Histaminose verstärken. Deshalb ist es besonders sinnvoll, frische, gesunde und histaminarme Lebensmittel in den Ernährungsplan zu integrieren. Eine ausgewogene, histaminarme Ernährung kann helfen, die Symptome zu lindern, die Histaminausschüttung im Körper zu regulieren und den Histaminspiegel stabil zu halten.
Setze deshalb schon beim Einkauf auf Lebensmittel, die bei Histaminintoleranz gut verträglich sind, zum Beispiel Brokkoli, Brombeeren oder Frischkäse. Achte zudem darauf, Lebensmittel nicht zu lange zu lagern und sie möglichst frisch zuzubereiten. Zusatzstoffe, wie sie häufig in Fertiggerichten vorkommen, können Beschwerden verstärken.
Unsere Rezepte bei Histaminintoleranz liefern Dir wertvolle Ideen und Inspiration für leckere histaminarme Speisen.
Histaminarmes Gericht: Hirsebrei mit Apfel und Zimt
Zutaten:
- 50 g Hirse
- 200 ml Mandelmilch
- 1 kleiner Apfel
- 1 TL Honig
- ½ TL Zimt
Histamin Gehalt und Darm testen
Mit unseren Darmtests für Zuhause kannst Du Deinen Histaminspiegel im Stuhl zuverlässig bestimmen. Zeigt sich ein erhöhter Wert, lohnt es sich, nach der Ursache zu suchen.
Um die Zusammenhänge besser zu verstehen, können ergänzende Tests sinnvoll sein. Ein Mikrobiom Test zeigt, welche Bakterienstämme in Deinem Darm vertreten sind und ob sie zur Histaminproduktion beitragen. Der Darmgesundheits-Status Test gibt Aufschluss über die Funktion und Integrität der Darmschleimhaut, während ein Nahrungsmittelunverträglichkeits Test Hinweise auf zusätzliche Unverträglichkeiten liefert, die die Verträglichkeit von Histamin beeinflussen können. So erhältst Du ein umfassendes Bild und kannst gezielt Maßnahmen ergreifen, um Dein Wohlbefinden zu unterstützen.
Häufig gestellte Fragen zu Histamin
Du hast noch weitere Fragen dazu, was Histamine sind, oder zu Unverträglichkeitsreaktionen? In unserem kurzen FAQ haben wir die Antworten auf die wichtigsten Fragen zusammengefasst: