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Vitamin B12-Mangel – die verborgene Epidemie

Vitamin B12-Mangel – die verborgene Epidemie
Vitamin B12-Mangel – die verborgene Epidemie

Vitamin B12 ist lebensnotwendig! Sämtliche Körperfunktionen hängen direkt oder indirekt von der Versorgung mit Vitamin B12 ab. Doch neueste Studien zeigen Erstaunliches: Vitamin B12-Mangel ist weit verbreitet, ein Großteil der Bevölkerung ist vom latenten Mangel betroffen. Da die Symptome vielfältig und unspezifisch sind, wird der Mangel allerdings nur selten in Erwägung gezogen.1

Typische Symptome eines Vitamin B12-Mangels sind:

  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Konzentrationsstörungen
  • Depression und Angst
  • Vergesslichkeit
  • Haarausfall und Aufkommen grauer Haare
  • Muskelschmerzen
  • Herz-Kreislauf Probleme
  • Stimmungsschwankungen
  • Seh- und Hörstörungen
  • Infektionsanfälligkeit
  • Sexuelle Probleme und Unfruchtbarkeit

Vitamin B12 Mangel - Seh- und Hörstörungen

Ein Mangel kann selbst dann vorliegen, wenn sich keine Symptome zeigen. Vitamin B12-Mangel wird als eines der größten globalen Gesundheitsprobleme angesehen. Er gilt als Risikofaktor für Demenz und Alzheimer. Schon heute leiden 1,6 Millionen Deutsche an Demenz. Wissenschaftler rechnen mit einem Anstieg von 40.000 Erkrankungen pro Jahr und 3 Millionen Fällen in 2050.2

Dabei wirkt Vitamin B12 präventiv. In wissenschaftlichen Studien wird dies mehrfach bewiesen, doch leider wird der Vitamin B12-Spiegel nicht standardmäßig beim Erstellen von Blutbildern untersucht. Diese Blutuntersuchung jedoch ist besonders ab dem 40. Lebensjahr nötig, denn ein Mangel führt schon 10 bis 20 Jahre vor den ersten Symptomen, vor der ersten Vergesslichkeit, zu messbaren Veränderungen im Gehirn.

Einige dieser Veränderungen sind später nicht mehr reversibel. Am besten ist es, ein Leben lang gesunde Vitamin B12-Werte zu haben, da das Vitamin nicht nur gegen Demenz und Alzheimer wirkt.

Neben den positiven Wirkungen auf die Gehirngesundheit ist B12 essentiell für die Entstehung neuer Zellen. Das wirkt sich insbesondere auf das Immunsystem und die Bildung roter Blutkörperchen aus, da sich diese Zellen am häufigsten erneuern. Zusätzlich ist Vitamin B12 ein wichtiger Faktor für die Herstellung von Energie.

Neue Zellen brauchen Vitamin B12

Damit sich eine neue Zelle bildet, verdoppelt sich als Erstes in einer bestehenden Zelle die DNA. Nach vielen weiteren Schritten teilt sich die Zelle, aus einer alten sind zwei neue entstanden. So bilden sich täglich neue Leber- und Hautzellen, neue Muskelzellen, neue Zellen für die Darmwand und viele weitere Zellen.

Die Initialzündung für die Entstehung einer neuen Zelle ist die Verdopplung der DNA. Sie ist aus großen Molekülen aufgebaut die Nukleinsäuren heißen. Die Herstellung der Nukleinsäuren ist auf Vitamin B12 angewiesen. Fehlt das Vitamin, fehlt es an Baumaterial für die DNA, es entstehen weniger neue Zellen. Da besonders das Immunsystem täglich unzählige neue Zellen benötigt, zeigt sich ein Mangel häufig in Form von Infektionsanfälligkeit.

Haarprobleme wegen Vitamin B12 Mangel

Vitamin B12 stärkt das Immunsystem

Neben den Zellen für das Immunsystem werden auch rote Blutkörperchen in hoher Stückzahl täglich neu gebildet. Vorausgesetzt genügend Vitamin B12 ist vorhanden. Nicht nur als Baumaterial für die DNA, sondern das Vitamin ist auch an der Bildung der Blutkörperchen im Knochenmark beteiligt. Zusätzlich wird es für die Entstehung des Hämoglobins benötigt, welches in den roten Blutkörperchen in großen Mengen vorkommt. Vitamin B12 sorgt für den Einbau von Eisen ins Hämoglobin. Die Eisen-Ionen sind wiederum für den Sauerstofftransport essentiell.

Mangelt es an roten Blutkörperchen oder an Hämoglobin, erhalten die Körperzellen weniger Sauerstoff. Der ist jedoch wichtig für die Energieherstellung. Daher führt der Mangel zu Müdigkeit und Erschöpfung.

Die Bildung roter Blutkörperchen ist auf Vitamin B12 angewiesen.

Vitamin B12 verringert Müdigkeit und Erschöpfung.

 

Vitamin B12 in der Energie-Herstellung

Energie-Moleküle entstehen in jeder Körperzelle, und zwar in den Mitochondrien, den winzigen Kraftwerken des Körpers. In ihnen werden Fettsäuren, Proteine oder Kohlenhydrate in Energie-Moleküle umgebaut. Der Vorgang erfolgt in acht Umbauschritten, wobei für einen der Schritte Vitamin B12 benötigt wird. Herrscht ein Vitamin B12-Mangel funktioniert dieser Teilschritt nicht, es entstehen weniger Energie-Moleküle.

Neben Vitamin B12 wird das Co-Enzym Q10 für den Umbau von Fettsäuren, Proteinen oder Kohlenhydraten in Energie-Moleküle benötigt. Doch die Herstellung von Q10 ist ebenfalls auf B12 angewiesen. Fehlt das Co-Enzym, funktioniert ein weiterer Umbauschritt nicht mehr.

Es entstehen insgesamt weniger Energie-Moleküle. Das wirkt sich auf den gesamten Stoffwechsel aus, der Körper läuft auf Sparflamme. Betroffene fühlen sich müde und erschöpft.

 

Der Energiestoffwechsel braucht Vitamin B12.

Vitamin B12 Mangel - Müdigkeit und Erschöpfung

Vitamin B12-Mangel schädigt das Gehirn

Fehlt das essentielle Vitamin, geraten mehrere Stoffwechselabläufe im Gehirn aus dem Gleichgewicht. Das führt zu Veränderungen in der Struktur und zu Fehlfunktionen. Sie zeigen sich in Konzentrationsstörungen, Depression, Stimmungsschwankungen, Demenz und Alzheimer.

 

Nervenzellen nehmen Schaden

Gesunde Nervenzellen sind von einer Isolierschicht umgeben, sie ermöglicht die schnelle Weiterleitung von Nervenimpulsen. Die Schicht heißt Myelin, ihre Zellen enthalten einen hohen Anteil an Fettsäuren. Dieser Fettmantel isoliert die Zellen. Bei Vitamin B12-Mangel häuft sich das Zwischenprodukt eines gestörten Stoffwechselablaufs an, und zwar Methylmalonyl Co-Enzyme A.3 Normalerweise ist es dazu da, Fettsäuren abzubauen. Doch liegt es in zu hoher Konzentration vor, greift es den Fettmantel der Nervenzellen an. Dadurch wird die Weiterleitung der Nervenimpulse gestört. Es kommt zu Konzentrationsstörungen, Müdigkeit oder zu Seh- und Hörstörungen.

Vitamin B12 schützt Nervenzellen.

 

Homocystein reichert sich an

In allen Körperzellen werden Proteine in ihre einzelnen Aminosäuren zerlegt. So auch in den Nervenzellen. Dabei entsteht Methionin, eine der wichtigsten Aminosäuren für den Körper. Aus Methionin wird Homocystein gebildet, aus dem wiederum die Aminosäuren Cytein und Glutathion entstehen. Doch wird nicht alles Homocystein in die beiden Aminosäuren umgewandelt. Etwas Homocystein bleibt übrig. Da es für den menschlichen Organismus schädlich ist, wird es wieder in Methionin zurück verwandelt. Der Umbau funktioniert jedoch nur, wenn genügend Vitamin B12 und Folsäure vorhanden sind. Mangelt es an den B-Vitaminen reichert sich Homocystein an. Steigt der Spiegel im Blut über 10 µmol/L wirkt das Molekül zerstörerisch und greift Gehirnzellen an, das Risiko für Demenz steigt.4

Neben dem Gehirn leiden auch die Blutgefäße unter hohen Homocystein-Werten - das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen steigt. Schlaganfälle in jungen Jahren gehen meist mit einem erhöhten Homocystein-Spiegel einher.

 

Vitamin B12 sorgt für einen gesunden Homocystein-Stoffwechsel.

 

Erhöhtes Homocystein ist ein Risikofaktor für Demenz

Homocystein schädigt nicht nur direkt die Nervenzellen, sondern wirkt auf zwei weitere Prozesse, die mit der Entstehung von Demenz in Verbindung stehen.

Im Gehirn bildet sich 10 bis 20 Jahre vor den ersten Anzeichen einer Demenz bereits Plaque. Es besteht aus Eiweißstrukturen, Beta-Amyloid genannt, die sich zwischen den Nervenzellen ablagern. Beta-Amyloid entsteht, wenn Kohlenhydrate unkontrolliert mit Eiweißen reagieren. Plaque allein schädigt bereits die Nervenzellen im Gehirn. Homocystein erhöht die schädliche Reaktivität von Beta-Amyloid. Daraufhin greift die Eiweißstruktur vermehrt Gehirnzellen an. Die Zellen büßen zunächst ihre Funktionalität ein und sterben nach einiger Zeit ab.

Eine weitere Eiweißstruktur, die innerhalb der Nervenzellen liegt, verändert sich, wenn Demenz entsteht. Sie heißt Tau-Protein. Homocystein führt zur vermehrten Entstehung der Tau-Proteine. Die Nervenzellen wuchern von innen mit Tau-Protein zu, dadurch verlieren sie ihre Fähigkeit Nervenimpulse weiterzuleiten. Bei fortgeschrittenen Schäden sterben die Nervenzellen ab.5

 

Vitamin B12 wirkt präventiv gegen Demenz und Alzheimer.

 

Neurotransmitter sind auf Vitamin B12 angewiesen

Im Umbau-Kreislauf zwischen Methionin und Homocystein entstehen Methylgruppen. Sie werden dringend für die Herstellung der Neurotransmitter Dopamin, GABA und Serotonin benötig. Auch das Schlafhormon Melatonin ist auf die Methylgruppen angewiesen. Fehlt Vitamin B12 reduziert sich die Synthese der Neurotransmitter und Hormone. Das kann zu Stimmungsschwankungen, Depression und Schlafstörungen führen.

 

Vitamin B12 ist für die psychische Gesundheit essentiell.

 

Säuglinge, Kinder und Jugendliche brauchen Vitamin B12 für die gesunde Gehirnentwicklung

Während der Schwangerschaft entwickeln sich Babys rasant, jeden Tag entstehen unzählige neue Körperzellen, die alle Vitamin B12 für ihre Entwicklung benötigen. Daher müssen besonders Schwangere auf die ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 achten. Doch auch im Säuglings- und Kindesalter entwickeln sich Körper und Gehirn und brauchen daher Vitamin B12, das Gehirn im Speziellen. Leiden Kinder an einem Mangel, können sie Lern- und Verhaltens-Auffälligkeiten zeigen. In der Pubertät verändert sich das Gehirn noch einmal rasant. Die Nervenzellen im präfrontalen Kortex werden erst zu diesem Zeitpunkt mit Myelin-Scheiden, den isolierenden Schichten, ausgestattet. Damit gesunde Myelin-Zellen entstehen, ist Vitamin B12 notwendig.

Vitamin B12 für die psychische Gesundheit

Gesundheitsfördernde Dosis

Vitamin B12 wird als Nahrungsergänzungsmittel in vielen unterschiedlichen Formen angeboten. Am besten nimmt der Körper das Vitamin in Form von Methylcobalamin auf, da es in dieser Art im Körper natürlicherweise vorkommt.

Bislang konnte noch nicht endgültig geklärt werden, welcher Vitamin B12-Blutwert optimal ist. In Deutschland gelten 200 pg/ml als Grenzwert. Alles was darunter liegt, heißt Mangel. In Japan ist das anders. Mediziner dort gehen bereits bei einem Wert unter 550 pg/ml von einem Mangel aus.6

Einige Ärzte empfehlen, Vitamin B12 immer gemeinsam mit Homocystein zu untersuchen, denn bei unterschiedlichen medizinischen Problemen ist selbst extremer Vitamin B12-Mangel im Blut nicht nachweisbar. Wenn bei normal erscheinenden Vitamin B12-Werten gleichzeitig die Homocystein-Werte erhöht sind, stimmt etwas nicht. Auf der sicheren Seite ist man, wenn Homocystein niedrig und Vitamin B12 hoch liegt.7

Nur wie hoch?

Dr. Ulrich Strunz weiß nach 20-jähriger Erfahrung in seiner Praxis, dass Homocystein-Werte oft erst sinken, wenn der Vitamin B12-Spiegel im Blut bei 1000 oder 2000 pg/ml liegt. Bei diesen Werten heilen nach seiner Kenntnis auch Nervenentzündungen.

Und wieviel Vitamin B12 sollte man einnehmen?

Offiziell empfohlen werden 200 µg pro Tag. In einer Studie mit Patienten, die an Hepatitis C litten, wurden den Probanden jedoch täglich 5000 µg injiziert. Erst bei dieser Menge trat die gesundheitsfördernde Wirkungen ein.8 In einer anderen Studie in den USA zeigte sich, dass ältere Menschen, die an einem Vitamin B12-Mangel litten, täglichen Dosen von 500 bis 1000 µg benötigten, um die Unterversorgung zu überwinden.9 Da Vitamin B12 wasserlöslich ist, scheidet der Körper überflüssiges Vitamin über den Urin aus. Nach Vitamin B12-Gaben als Injektion kommt es in einzelnen Fällen zu Ausschlägen. Ernsthaft schädliche Wirkungen wurden bislang nicht festgestellt, selbst bei einer Dosis von 10 mg pro Tag.10

Quellen & zum Weiterlesen

[1] O’Leary F, Samman S. Vitamin B12 in Health and Disease. Nutrients. 2010; 2(3): 299–316.

[2] Bundesministerium für Bildung und Forschung. Unter: https://www.bmbf.de/de/3-millionen-deutsche-koennten-im-jahr-2050-an-demenz-leiden-4826.html. Letzter Zugriff am 22.02.2019.

[3] Chan JW. Toxic Optic Neuropathies. In Dobbs MR (Herausgeber). Clinical Neurotoxicology. Amsterdam: Elsevier; 2009.

[4] Gröber U, Kisters K, Schmidt J. Neuroenhancement with vitamin B12-underestimated neurological significance. Nutrients. 2013;5(12):5031-45.

[5] Obeid R, Herrmann W. Mechanisms of homocysteine neurotoxicity in neurodegenerative diseases with special reference to dementia. FEBS Lett. 2006;580(13):2994-3005.

[6] Jockers D. Warning Signs of a B12 deficiency. Unter: https://drjockers.com/warning-signs-b12-deficiency/. Letzter Zugriff am 25.02.2019.

[7] Vlasveld LT, van't Wout JW, Meeuwissen P, Castel A. High measured cobalamin (vitamin B12) concentration attributable to an analytical problem in testing serum from a patient with pernicious anemia. Clin Chem. 2006 Jan;52(1):157-8.

[8] Rocco A, Compare D, Coccoli P, Esposito C, Di Spirito A, Barbato A, Strazzullo P, Nardone G. Vitamin B12 supplementation improves rates of sustained viral response in patients chronically infected with hepatitis C virus. Gut. 2013;62(5):766-73.

[9] Carmel R. Prevalence of undiagnosed pernicious anemia in the elderly. Arch Intern Med. 1996 May 27;156(10):1097-100.

[10] Burgerstein UP, Schurgast H, Zimmermann M. Burgerstein Handbuch Nährstoffe. Stuttgart: Trias Verlag; 2012.

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